Röhren, die in der Erde liegen, wird es fortgeleitet. Kleinere
Röhren führen es in die Laternen, andre in die Häuser, in denen
ebenfalls Gas gebrannt wird.
Laternenanzünder.
3. Die verkehrsreichen Straßen und Plätze in der Mitte der
Stadt werden durch große elektrische Bogenlampen taghell erleuchtet.
In den Anlagen brennen keine Gaslaternen, sondern Petroleum-
lampen, weil das gistige Gas den Pflanzen schädlich ist.
4. In Frankfurt gibt es verschiedene Gasanstalten: an der
Gntlentstraße, an der Obermainstraße und in Bockenheim. Das
155
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Nr. 4. Heidelberg.
Ziel: Heidelberg, der „Gasthof Europas!"
I. Frage: Was sagt die Karte?
Ii. Frage: Warum wird Heidelberg der „Gasthof
Europas" genannt?
Iii. Frage: Wieviele Fremde halten sich dort auf?
Iv. Frage: Wie ist für den Unterhalt der Fremden
gesorgt?
I. Frage: Was sagt die Karte?
Heidelberg liegt am Ausgang des Neckartales in die Rhein-
ebene. Zwischen Gebirg (Königstuhl) und Neckar ist wenig Raum.
Deshalb erstreckt sich die Stadt in einer Länge von etwa dreiviertel
Stunden von Westen nach Osten am linken Neckarufer. Die Vorstädte
Neuenheim und Handschuhsheim liegen auf der rechten Neckarfeite.
Heidelberg.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Iii. Die Deutschen Mittelgebirge. 21
Die unterfränkische Platte, das Maindreieck, hat das mildeste Klima im
rechtsrheinischen Bayem. (Januartemperatur in Würzburg 0°); der ergiebige
Lößboden ermöglicht Acker-und Gartenbau, der Getreide, Gemüse, Obst
und namentlich Wein hervorbringt. Vielfach wird der Boden zu doppeltem Ertrage
gezwungen; ein und dasselbe Feld trägt neben Getreide, Wein oder Gemüse auch
noch Obst. Schweinfurt, 22 000 Einw., im fruchtbaren Schweinfurtergau, hat
Stahl- und Farbwerke, K i tz i n g e n, ist neben Würzburg Hauptsitz des unter-
fränkischen Weinhandels; die Kreishauptstadt Würzburg, die „Perle des
Mainlandes", liegt am Kreuzungspunkte zahlreicher Straßen und Eisenbahnen,
und hat 84 000 Einw.; es besitzt eine Universität und das weitberühmte Julius-
Hospital. Bedeutend sind sein Weinhandel und seine Schnellpressenfabrik. — Die
Buntsandsteintafel des Spessart mit seinen Forsten umfließt der Main in
einem Viereck. Am Austritt des Mains aus dem Spessart liegt A f ch a f f e u -
bürg in smchtreicher Umgebung, mit lebhaftem Verkehr, mit Papierindustrie und
Holzhandel.
Die nördliche Fortsetzung des Spessart bildet die Buntsandsteinplatte der
Rhön mit den Basaltkuppen des Kreuzberges, 930 in, und der Wasser-
kuppe, 950 m, diese bereits auf preußischem Boden. Am Fuße der Rhön an
der Fränkischen Saale liegt Bad Kissingen, das meistbesuchte Bad in Bayern.
Das fränkische H a u s (f. S. 20) hat die größte Verbreitung in Deutschland. Wohn-
haus und Nebengebäude, Scheune, Stall und Schuppen stehen getrennt voneinander und
bilden ein Gehöfte. Das Wohnhaus ist ein Fachwerkbau und
steht mit der Giebelseite nach der Straße. Der Eingang liegt
an der breiten Seite. Er führt in einen durchgehenden Flur,
in dem sich der Herd befindet. Vom Flur aus liegt nach der
Giebelseite die Stube von fast quadratischer Gestalt und
neben dieser eine Kammer. Die Stube hat zwei Fenster nach
der Straße und ebensoviel nach dem Hos. In der Stube
steht ein Kochofen. Neben der Kammer liegen die Ställe und
Gerätschuppen, dem Wohnhause gegenüber ist die Scheune.
Pferde
Sfa//
Kamer
Küche 4-
Nebe/tgebtjucfe
Grundriß des fränkischen Gehöftes. Bei Kleinbesitzern finden sich neben dem Hausflur gleich
tue Stalle, die also hter unter einem Dache mit der
Wohnung liegen. Bei wachsendem Wohlstande dehnen sich die Räume und die Wirt-
schaftsgebäude werden vom Wohnraum getrennt. Die fränkische Hausform ist die ver-
breitetste und hat allmählich die anderen verdrängt; denn ihre Einrichtung entspricht am
meisten den Forderungen der Feuersicherheit, Reinlichkeit und Gesundheit, ohne dem
Hausherrn die Übersicht über sein Hauswesen zu erschweren. So wird es ein Ausdruck
gesteigerter Gesittung.
Geschichtliches. Die drei fränkischen Kreise wurden erst zu Anfang des 19. Jahr-
Hunderts unter dem ersten Könige von Bayern, Maximilian I., mit Altbayern und der Pfalz
vereinigt. Dem Stamm der Franken oblag neben dem Schutz der Ostgrenze noch die Aus-
breitung des Deutschtums gegen den slavischen Osten.
Die schwäbische Platte, das Neckargebiet. Sie gehört zum Königreich
Württemberg. Gegen das unterfränkische Bauland und das Neckarbergland
ist das Gebiet völlig offen. Wie in Unterfranken, so ist auch in Schwaben dank
dem milden Klima und der Ertragfähigkeit des Bodens die Haupterwerbsquelle
der Bevölkerung noch immer der A ck e r - u n d Gartenbau, der Getreide,
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
138 Iv- Die geistigem Grundlagen der deutschen Kultur.
geworden, von dem eine Leiter in das Obergeschoß führt; die
große Stube dient sowohl als Wohn- wie als Arbeitsraum.
Außer den genannten hauptsächlichsten deutschen Bauern-
Häusern gibt es noch eine Anzahl Abarten in den einzelnen
deutschen Landschaften, wie z. V. das Eifelhaus, dasbergische
Haus, das oberlausitzische Haus, die Bauden des
Riesengebirges, das Friesenhaus u. a. m. Da die Formen
unsers Bauernhauses nicht willkürlich, sondern aus Lebens-
gewohnheiten und Bedürfnis entstanden sind, so hält sich der
moderne Bau von Bauernhäusern noch vielfach in den alten
Bahnen, wenngleich manche wichtige und reizvolle Eigentümlichkeit
schon sehr selten zu werden beginnt.
Verfolgt man ein Volk in seiner kulturellen Entwicklung, so
wird man erkennen, daß die wahrhafte Kultur eines
Volkes erst mit der festen Ansiedelung beginnt. Diese
findet ihren augenfälligsten Ausdruck sowohl in den Häusern
und Gehöften, wie in deren Stellung und Gruppierung. Soweit
es den heutigen deutschen Boden betrifft, haben vier Nationen
ihre volkstümliche Art der Besiedelung zur Geltung gebracht, die
Kelten, Römer, Slaven und Deutsche. Unter ihnen haben
die Deutschen bei weitem den größten Einfluß gehabt, alsdann
die Slaven. In Südwestdeutschland sind verschiedene Anklänge
an römische Siedelungen zu finden. Die ein Jahrhundert nach
Caesar von Tiberius festgesetzte Grenze des römischen Weltreiches,
der „limes romanus" oder „Pfahlgraben", lag von
Emmerich aus in einigen Kilometern Abstand rechts des Rheins,
begleitete ihn aufwärts bis auf die Höhe des Taunus, schloß
dann die Wetterau ein und erreichte nahe bei Aschaffenburg den
Main. Die Grenze führte weiter aus dem Flußtal des Mains
von Miltenberg direkt nach Süden auf die nördlichen Höhen
des Remstales, dann aber weiter nach Osten über Ahlen und
Günzenhausen längs der Altmühl nach Pförring an der Donau
und wurde durch den Lauf der Donau bis nach Panonnien
(römische Provinz, hauptsächlich das heutige Ungarn südlich von
der Donau, Slawonien, Kroatien und Krain umfassend) fort-
gesetzt. Die römische Siedelungsweise war mehr eine
schematische als volkstümliche. Besonders wurden an der Grenze
des Limes und an bedeutenden Verkehrslagen Kastelle angelegt,
aus denen sich späterhin bedeutende deutsche Orte entwickelten, so
Cöln aus Eolonia Agrippinensis, Aachen aus Aquae Erani,
Coblenz aus Confluentes, Mainz aus Mogontiacum, Augsburg
aus Augusta Vindelicorum, Regensburg aus Eastra Regina usw.
Teilweise entstanden die römischen Siedelungen auf alten keltischen,
wie Mainz und Regensburg. In Trier, der ältesten Stadt
Deutschlands, vom Kaiser Augustus als Vorort der Treveri,
eines Stammes der belgischen Gallier, gegründet und nach^ ihm
Augusta Treverorum benannt, sind aus der Zeit der Römer-
Herrschast noch viele Baureste (Porta nigra, Kaiserpalast, Amphi-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Caesar_von_Tiberius Tiberius Emmerich Eolonia_Agrippinensis Augustus Augustus
140
Die Reichs-
städte, die
Rcichêrittcr-
schaft, die
Reichsdorfcr.
Sie machten dann das herkömmliche Recht geltend, die Stände um eine
außerordentliche Beihülse anzugehen, wobei diese aber auch ihr Recht
behaupteten, das Bedürfniß zu untersuchen, über die geeignetste Art der
Vertheilung und Erhebung zu unterhandeln und ihre Rechte und Frei-
heiten zu wahren. Hieraus ging seit dem fuufzehnten Jahrhundert der
Grundsatz hervor, daß die Einführung neuer oder die Erhöhung bestehen-
der Steuern an den Beirath oder gar die Bewilligung der Landstände
gebunden sei. Die Geistlichkeit und die Ritterschaft suchten auch als
Landstände ihre alte Steuerfreiheit möglichst festzuhalten oder noch zu
erweitern.
Auf die Pflege der öffentlichen Sicherheit und Wohlfahrt wendeten
die Landesherren eine größere Sorgfalt. Schon im fünfzehnten Jahr-
hundert wurden Verordnungen erlassen, welche die Sicherheits-, Fremden-,
Wege-, Markt- und Gewerbepolizei zum Gegenstand hatten. Die Paß-
porte wurden eingefübrt. Die gerichtlich gestraften Verbrecher wurden
unter strenge Aufsicht gestellt. Auch von der Sittenzucht, der Beobach-
tung der Sonntagsfeier, dem Aufwand bei Hochzeiten, Kirchmefsen und
Kindtaufen, der Kleidertcacht biß zur Länge der Schleppen bei der Wei-
berkleidung lourde in Landesordnungen gehandelt. Schulen, Armen-,
und Krankenhäuser waren noch größtenteils in der Hand der Stifte,
Klöster und frommen Stiftungen. Doch wurden in einzelnen Städten
schon im vierzehnten Jahrhundert Stadtschulen, dann höhere Schu-
len gegründet. Großes thaten die Landesherren durch Gründung von
Universitäten Von 1348 — 1506 wurden die Universitäten Prag,
Wien, Heidelberg, Köln, Erfurt, Leipzig, Rostock, Löwen, Mainz,
Greifswalde, Basel, Freiburg, Trier, Ingolstadt, Tübingen, Wittenberg,
Frankfurt an der Oder gegründet. Zur Ertheilung akademischer Würden
und anderer Ehrenrechte war ein Privilegium des Papstes und des Kai-
sers erforderlich.
Die Reichsstädte waren den Landesherren in Beziehung aus die
Reichsstandschaft und die anderen Hoheitsrechte ganz gleich geworden.
Die Landeshoheit stand der Stadt als Ganzes, die Ausübung aber nach
Maßgabe der Verfaffung dem Magistrate zu. Doch wurde über dessen
Verhältniß zur Bürgerschaft noch viel gestritten. Der Magistrat bestand
aus Bürgermeister und Rath, oder aus Schultheiß und Schöffen. Das
Einzelne, das Verhältniß des inneren und äußeren Rathes, die Stellung
der Patricier war fast bei jeder Stadt anders. Ueber die nächtlichen
Sicherheitßanstalten, die Reinlichkeit der Straßen, den Luxus der Kleider-
tracht und Gelage gab es schon früh Rathsverordnungen. Auch für die
Gesundheits- und Armenpflege regte sich früh einige Thätigkeit.
Es gab auch Glieder des Reiches, welche reichsunmittelbar, aber
doch keine Reichßstände waren. In dieser Lage befand sich die Reichs'
ritterschaft. Diese entstand dadurch, daß im vierzehnten Jahrhundert,
wo die Landeshoheit noch nicht vollständig ausgebildet war, ein großer
Theil der Ritterschaft, besonders in Schwaben, Franken und am Rhein
unter einander in feste Verbindungen trat und sich dadurch von der
Landeshoheit unabhängig in einem unmittelbaren Verhältniß zum Kaiser
und Reich behauptete. Vom Kaiser begünstigt bildeten sie ihre Einigung
immer bestimmter aus und erlangten durch kaiserliche Privilegien nach
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Altdeutsches Badewesen. 273
verpflichtet, mit ihren Wassergeräten herbeizueilen. Im Münchner Stadtrecht war festgesetzt, daß, wenn ein Feuer aufginge, die Bader mit ihren Gefäßen (schefflin) herbeieilten, und was ihnen dabei verloren ginge, das sollte ihnen von der Stadtkümmerei ersetzt werden. In der zu Würzburg von dem Bischof Konrad von Thüngen (gest. 1540) erlassenen Feuerordnung Heißt es: „Item sollen die Badere, mann und sraweun, die es leibs halber vermögen, mit jren Eymern auch uuverzogeulich zum Feuer kommen, bei der Pen (poena, Strafe) eines Viertel Weins." In der Feuerlöfchorduuug der Kaiserin Maria Theresia (1759) werden zwar neben Maurern, Zimmerleuten, Rauchfangkehrern re. auch die Bader zur Feuerstelle befohlen, aber nicht mehr mit ihren Wassereimern, sondern mit ihrem Verbandzeug.
Vom 16. Jahrhundert an bemerkt man eine starke Abnahme des Badebesuches. In Frankfurt a. M., wo es im 15. Jahrhundert 15 öffentliche Badestuben gab, waren schon 1555 nur noch zwei Badestuben und diese nur an zwei Wochentagen zugänglich. Im Jahre 1534 bestanden in Wien von den früheren 29 Badestuben noch elf.
Die gegen das Ende des Mittelalters auftretende Verteuerung des Brennstoffes und die dadurch erhöhten Badepreise waren nicht ohne Einfluß auf die Abnahme des Besuches öffentlicher Bäder. Die Bader verbrauchten eine außerordentlich große Menge Holz. An manchen Orten veranlaßten die großen Holzstöße, die die Bader aufgeschichtet hatten, ein Einschreiten der Obrigkeit. In Wien verfügte der Stadtrat im Jahre 1429, daß in Anbetracht der Feuergefährlichkeit die Bader nicht mehr Holz aufstellen sollten, als sie im Laufe eines Monats zu brauchen gedächten. In Bruchsal wurde schon 1430 über die Verwüstung der Wälder durch die dortigen Bader geklagt und Vorkehrung dawider getroffen.
Einfluß auf den verminderten Besuch der öffentlichen Badestuben hatten auch die seit dem 16. Jahrhunderte immer mehr in Aufnahme kommenden Mineralbäder oder, wie sie gewöhnlich genannt wurden, Wildbäder. Von deutschen Mineralquellen werden im 16. Jahrhunderte bereits genannt: Baden nächst Wien, Wiesbaden, Eger, Gastein, Karlsbad, Teplitz,'Villach, Sauerbrunn in Steiermark n. v. a. Tabernaemontanns zählt 1584 in seinem „Neuen Wasserschatz" 102 Mineralquellen auf. Der Nürnberger Barbier und Meistersänger Hans Folz schrieb um das Jahr 1480 ein Gedicht unter dem Titel: „Dises püchlein saget unß von allen Paten die von natnr heiß sein. Was natnr sie haben und wie man sich darin Halden soll."
Besondere Schriften gab es über das, „wessen sich ein Bäder in der Badefahrt, so wohl im Essen als Trinken, zu verhalten, was zu erwählen und was zu meiden". Als Generalregel wird von der Schola Salerni-tana ausgestellt:
Zuerst, er hab ein fröhlichs Gemüt Und sich für Trauren wol behüt,
Denn solches stärkt und frischt das Leben Wann es gschieht, doch soll darneben
Richter, Bilder a. d. dtsch. Kulturgesch. Ii. 18
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Konrad_von_Thüngen Konrad Maria_Theresia Maria Theresia Hans_Folz
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt_a._M. Wien Wien Bruchsal Wien Wiesbaden Eger Gastein Karlsbad Teplitz Steiermark
308 Innere Zustände Bayerns seit der
Kreitmayer öffnete sogleich in Gegenwart der Minister und
geheimen Näthe ein im Zimmer des Kurfürsten aufbewahrtes
Kästlein. Dasselbe enthielt des Kurfürsten Testament und die schon
ausgefertigte Verkündigung, daß Karl Theodor von Pfalz-
Sulzbach die Herrschaft in Bayern antrete. Ganz München,
ja ganz Bayern gerieth bei der Nachricht von des Kurfürsten
Tod in tiefe Bestürzung, es war ein Schmerz, als hätte jede
Familie den Vater verloren. Einer Bestimmung des westphä-
lischen Friedens zufolge ging nun die 1648 errichtete achte
Kurwürde mit dem Erzschatzmeisteramte ein, so daß fortan
mit Einschluß der 1692 für Hannover errichteten wieder acht
Kurwürden bestanden.
§ 102. Innere Zustände Bayerns seit der Thron-
besteigung der Wittelsbacher (1180—1777).
Das Territorium Bayerns war in dieser Zeit in Folge
der vielen Theilungen oft zersplittert, bis das von Albrecht Iv,
dem Weisen, im Jahre 1506 eingeführte wohlthätige Haus-
gesetz, daß Bayern fortan nach dem Rechte der Erstgeburt regiert
werden solle, diesem Uebelstande begegnete. Nach der Wieder-
vereinigung der getrennten Gebietstheile zu Einem Herzogthume
wurde das Land in vier Provinzen, Rentämter genannt, ein-
getheilt, München, Burghausen, Landshut und Straubing, und
jedes Rentamt wieder in Land- und Pfleggerichte, in Städte
und Märkte.
Die Herzöge und später die Kurfürsten, deren Würde
seit dem Jahre 1208 in der Familie erblich war, gelangten beit
Kaisern gegenüber zu größerer Selbstständigkeit und schalteten in
ihrem Lande ziemlich unbeschränkt von dem jeweiligen Oberhaupte
des deutschen Reiches.
Die Bewohner Bayerns zerfielen einfach in Obrigkeiten
und Unterthanen. Jene gliederten sich in landesherrliche und
in landständische, je nachdem sie den Herrscher des Landes oder
einen der Landstädte unmittelbar über sich hatten. Ebenso theilten
sich die Unterthanen in landesherrliche, wenn sie unmittelbar
unter den herzoglichen (kurfürstlichen) Landgerichten und Aemtcrn
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Theodor_von_Pfalz-
Sulzbach Karl Albrecht_Iv Albrecht
— 127 —
(4. Die Weinlese.) 1) Im Herbst, zwischen Anfang Oktober und Ende
November, wird von dem Ortsvorstand und den größeren Besitzern der Beginn
der Weinlese festgesetzt. In den Wochen vorher sind bereits alle Gärten von
Gemeinde wegen verschlossen, so daß niemand seinen eigenen, geschweige denn
andere Gärten betreten kann. Endlich wird durch die Schelle bekannt gemacht,
wann die Lese beginnen soll. Und nun
„Dappelt's hinaus
Mit Mann und Maus,
Mit Kübeln und Bütten! Das Haus verläßt
Selbst Kind und Kegel beim Lesefest!"
Auf den Straßen, die zu den Weinbergen führen, herrscht bald ein reges Leben.
Mostwagen und Winzer mit Kannen und Bütten ziehen hin und her. Alle
Weingärten sind belebt von fleißigen Arbeitern und Arbeiteriuueu. Heitere
Scherzworte tönen herüber und hinüber, und manch' fröhliches Rhein- und Wein-
lieb schallt dem Fremden entgegen, der sich übrigens auch allerlei Neckereien von
den Übermütigen gefallen laffen muß. — Die Trauben werden gleich an Ort
und Stelle in den Legeln zerquetscht (s. Bild Atlas, Auhg. S. 3). Das sind ovale
Holzgefäße, die mittels Riemen auf dem Rücken getragen werden. Zu Hause er-
folgt dann die vollständige Auspressung in der „Kelter", d. h. in der Presse.
Aus dem abfließenden trüben Most entsteht nach langer Gärung der goldhelle
Rheinwein (Zersetzung des Zuckers in Alkohol und Kohlensäure).
Gegen Abend kündigen Flintenschüsse auf der rechten, Glockenlänten auf
der linken Rheinseite, — die Bräuche sind hüben und drüben verschieden, —
den Feierabend an. Die Weinberge werden geschlossen, und die Winzer und
Winzerinnen ziehen heim. Ihr Singen und Jauchzen mischt sich mit dem Knallen
der Flinten und dem Läuten der Glocken. — „Am Rhein, am Rhein, da
wachsen unsere Reben, gesegnet sei der Rhein."2)
Im Angesichte des Rheingaues, zu Ingelheim am linken Rheinufer
(südöstlich von Johannisberg) erbaute Karl der Große sich einen mächtigen
Residenzpalast. Auch ihm mochte es die herrliche Landschaft angethan haben.
In Ingelheim wurden viele Reichstage abgehalten. Von hier aus wurde auch
der Zug gegen die Sachsen und Sorben unternommen. — Karl der Große
sorgte auch für Einführung neuer Reben und hob den damals fast bedeutuugs-
losen Weinbau auf eine hohe Stufe. Der mächtige Palast, in dem später hin
und wieder auch andere Kaiser residierten, wurde, nachdem er schon im dreißig-
jährigen Krieg stark gelitten hatte, 1689 von den Scharen Ludwigs Xiv. (S. 9,
71, 74, 75, 76) zerstört.
*) Nach einem Aufsatz in Joh. Meyer, „Lesebuch der Erdkunde".
Der König der Rheingauweine ist der Schloß Johannisberger (s. Karton
Karte Süddeutschland unten links), doch kommt von ihm sehr wenig in den Handel. (Be-
sitzer des Schlosses ist Fürst Metternich, ein Sohn des bekannten österreichischen Ministers.)
Andere vorzügliche Marken sind der Steinberger, Rauenthaler, Markobrunner, Rüdes-
heimer :c. Alle sind „Weiß"weine. Auch der rote Aßmannshänser (von Aßmannshausen,
schon unterhalb Bingen gelegen) zählt noch zu den Rheingauweinen. Die weiter abwärts
wachsenden Weine erreichen die Rheingäner Weine an Güte nicht mehr. — Für schlechte
Weine hat der Rheingaubewohner allerlei witzige Bezeichnungen: Rambaß, Strumpfwein
(„schon bei seinem Anblick ziehen sich die größten Löcher in den Strümpfen zusammen"),
Rachenputzer ?e. — Man hat herausgefunden, daß die Rheinweine da am besten sind, wo
die Kirchglocken den vollsten, kräftigsten Ton haben. Darauf bezieht sich das solgende
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Karl_der_Große Karl Ludwigs Meyer Fürst_Metternich
— 152 —
lichen Fürsorge für brave, fleißige Mädchen zu erzählen, als gerade hier. In
der Gegend des Meißners sagt man auch im Volk, wenn es schneit: Frau Holle
schüttelt das Bett. (Lesen Grimms Märchen von Frau Holle.)
3. Kassel und Wilhelmshöhe.
(L Aa^el.) Kassel verdankt wie so manche Stadt sein Aufblühen
der Lage an einer wichtigen Naturbahn. Es liegt an der Verbindungs-
strafse zwischen der Oberrheinischen Tiefebene und Norddeutschland, oder
nach Städten bezeichnet, zwischen Frankfurt a. M. und (Hannover) Ham-
Fig. 40. Wilhelmshöhe bei Kassel.
bürg. (Die „weifse" Senkung von der Oberrheinischen Tiefebene — Wetterau
— bis nach Kassel hinauf nennt man die Hessische Senke.) — Bis 1866
war die Stadt die Residenz des Kurfürsten von Hessen. Sie hat schöne freie
Plätze und viele Prachtbauten und zählt zu den schönsten Städten Deutsch-
lands. Unser Kaiser besuchte hier das Gymnasium.
(2. Mllhtlmshöht.) Weithin bekannt ist das bei Kassel gelegene Schloß
Wilhelmshöhe. Dasselbe ist mit seinem großartigen Park eine Schöpfung
der hessischen Kurfürsten, die es als Sommerresidenz benutzten. (Vergl. die
Schlösser bei Potsdam.) Es liegt eine Stunde (4 km) westlich von Kassel im
Habichtswald. Eine Dampfstraßenbahn bringt uns längs einer schattigen Allee
in 15 Minuten hinüber. (Bild:) Im Vordergrunde breitet sich ein stiller
Weiher aus, belebt von schneeigen Schwänen. Dahinter erhebt sich das
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Regionen (OPAC): Aschersleben, Calbe, Oschersleben, Wanzleben
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
58
Ortskunde.
Als tapfere Generale zeigten sich im Kriege 1870/71 gegen Frankreich Gustav
und Konstautin v. Alvensleben.
Der Ring der Alvensleben.
Eine Frau von Alvensleben war eines Kindleins geneseu. In einer Nacht
lag sie wachend im Bette, das Kindlein an ihrer Seite. Als sie über die Zukunft
ihres Lieblings nachdachte, ertönte plötzlich ganz wunderschöne, aber sehr leise Musik.
Die Thür össuete sich, und herein kam ein Zug von zierlichen Leutchen; es waren
Zwerge. Unter vielen Verbeugungen näherten sie sich dem Himmelbett und baten,
eine Hochzeit uuter dem Ofen, der nach Landessitte auf vier Beinen stand, feiern zu
dürfen. Da die Frau von Alvensleben ein liebreiches Gemüt hatte, gewährte sie den
Leutchen die Bitte. Die ganze Nacht hindurch ertöute nnn die feine Musik vom Ofen
her. Als der Morgen heraufzog, kamen die niedlichen Zwerge wieder in feierlichem
Zuge an das Himmelbett und überreichten der erstaunten Frau einen Ring mit dein
Bemerken, daß so lange das Glück in der Familie blühen werde, so lange dieselbe den
Ring bewahre. Danach verschwand der Zug unter Musik durch die Thür. Als es
Tag war, kam der Frau alles so sonderbar vor, und sie meinte, es sei ein Traum
geweseu, doch der Ring belehrte sie eines andern. Derselbe wird noch heute in der
Familie von Alvensleben aufbewahrt.
2. Gemeinde Hohendorf, Pfarrdorf mit 556 Einwohnern, bildet mit
Neugatterslebeu eine zusammenhängende Ortschaft, hat aber besondere Ver-
waltuug. Beide Dörfer haben auch die in Hohendorf bestehende Kirche
St. Gertrudis, die schon im Jahre 1343 erwähnt wird, gemeinsam.
Nach dem Dorfe, das 1211 als Hoendorp genannt wird, führte ein adliges
Geschlecht seinen Namen. Es trägt in seinem Wavpen ein Vollrad und tritt ums
Jahr 1147 zum erstenmal? auf.
3. Gemeinde Löbnitz, Filiale von Hohendorf, mit dem Vorwerk Büchse
(ehemals Gasthof zum Fürst Blücher). 348 Einwohner. Das Dorf liegt
an der Bode.
Es gehörte 1225 als Lubanitz der Dompropstei, kam später an die Stadt Magde
bürg und mit Neugattersleben an die Herren v. Alvensleben. Die alte Kirche
St. Andrea enthält einen guten Altarschrein und zwei Glocken. Im Jahre 1869 sand
man in: Felde bei Löbnitz einen alten Leichenstein, welcher ein Gerippe bedeckte. Der
Stein befindet sich jetzt auf einem Gehöfte in Löbnitz.
7. Umlsbezirk Brumbtj.
1. Gemeinde Brumby, ein Pfarrdorf, 964 Einwohner, Spiritus-
brennerei.
2. Gutsbezirk Brmnby, 89 Einwohner, eingepfarrt und eingeschult nach
Dorf Brumby.
3. Gutsbezirk Burg Brumby. 55 Einwohner, eingepfarrt und eingeschult
nach Dorf Brumby.
Brumby liegt 4 km westlich von Calbe. Der Name Brumboie tritt schon 1144
auf und bedeutet wahrscheinlich die Biegung des Weges am Brunnen. Der Ort
hatte fchon in alter Zeit einen Rittersitz, von dem die adligen Herren von Brumby
sich nannten. Im Mittelalter gehörte das Dorf dem Kloster Berge. Der erste
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TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav Alvensleben Alvensleben Gertrudis Hohendorf Andrea Gutsbezirk_Brmnby Brumby Brumby